Kategorien-Archiv Beitrag

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, warum nicht das getan wird, von dem wir wissen, dass es richtig und notwendig ist? Obwohl die Zeit für einen Umbau zur Nachhaltigkeit knapp wird. Er sieht die Lösung in der stärkeren Betonung der Suffizienz. Suffizienz, Planungs- und Baukultur können sich so zu einem tragfähigen und messbaren Nachhaltigkeitsverständnis für das Planen und Bauen in Städten und Regionen fügen.

Die Entwicklung der Städte spielt eine zentrale Rolle für unsere Zukunft. Hier entscheidet sich, ob es zu einer sozial-ökologischen Gestaltung der Transformation kommt, die das Überleben der Menschheit sichert. Die Städte müssen zu Vorreitern des Umbaus hin zum Leitziel der Nachhaltigkeit werden. Dafür ist von ent- scheidender Bedeutung, ob es zu einer engen Kooperation von Umwelt- und Klimaschutzbewegung mit Architekten und Stadtplanern kommt. Sie müssen die Zusammenhänge zwischen Bebauung und Ökologie sehen, um die planetarischen Grenzen zu beachten, die auch im kleinen Rahmen überschritten werden. Sie kommen historisch aus einem unterschiedlichen Verständnis, aber das neue geologische Erdzeitalter des Anthropozän eröffnet die Chance, dass es zu einem gemeinsamen Vorgehen kommt.

Künstliche Beleuchtung im Außenraum stiftet nicht nur Nutzen, sondern bringt erhebliche Umweltkosten mit sich. Diese werden unter dem Begriff Lichtverschmutzung subsummiert. Städte sind Zentren des Lichts – und der Lichtverschmutzung. Der Beitrag betrachtet die komplexe Gemengelage, die eine Reduktion von Lichtverschmutzung in urbanen Räumen zur besonderen Herausforderung macht und umreißt Möglichkeiten, im Sinne des Vorsorgeprinzips gegenzusteuern.

Eine klimaverträgliche Gesellschaft bis zum Jahr 2050 wird nur möglich sein, wenn der Dreiklang aus Erneuerbaren Energien, Effizienzrevolution und Suffizienz durchgesetzt wird. Während über die Erneuerbaren Energien weitestgehend Einverständnis besteht und die Effizienzsteigerung von vielen Seiten gefordert wird, obwohl sie erst relevant wird, wenn die Steigerung weit höher als das wirtschaftliche Wachstum liegt, wird Suffizienz nur mit heißen Fingern angepackt. Es wäre jedoch Selbstbetrug, ein wirksamer Klimaschutz käme ohne Suffizienz hin. Die Stadt kann durch ihren in vielen Bereichen egalitären Charakter vorangehen.

Klimakrise, explodierende Wohnkosten und zuletzt die Corona-Pandemie zeigen, dass die Stadt neu gedacht werden muss, um einen der Hot-Spots von Flächenfraß, überdimensionierten Ressourcenverbrauch und Wohnungskrise entschärft werden kann. Dafür ist ein Umdenken notwendig, das von ökologischen Zielen ausgeht, die natürlichen Lebensgrundlagen schützt und spekulative Gewinne begrenzt. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vorhanden oder können geschaffen werden.

Umdenken ist dringend und es beginnt: Vom überbordenden Abfall, der noch immer zunimmt, zurück zur Ressourcen, deren Endlichkeit beachtet werden muss. Nicht nur die Belastungen der natürlichen Lebensgrundlagen werden größer, auch die Abhängigkeit von knapper werdenden Rohstoffen. Gegen die Wegwerfgesellschaft kann vor allem die Stadt zirkulare Prozesse entwickeln.

Die Autoren plädieren dafür, die Energie- und die Ressourcenwende als Einheit zu sehen und gemeinsam umzusetzen. Sie verstärken sie wechselseitig. Mehr noch Klimaschutz braucht beides. Wichtige Ansatzpunkte können in den Städten liegen, weil dort die Potenziale und enge Kooperation besonders vorteilhaft sind. Das hat große Vorteile für die Stabilität des Standorts, die Beschäftigung und für den Schutz der Ressourcen. Die Ökonomie des Vermeidens ist wirtschaftlich vorteilhaft.

Die städtische Mobilität ist in einem tiefen Umbruch, doch ein rascher Umbau ist nicht möglich. Auch ist nicht klar, welcher Pfad sich künftig durchsetzen kann. Bisher wurde nicht nur die Mobilität, sondern auch die Stadtentwicklung von der Charta von Athen geprägt, in dem das Auto der Dreh- und Angelpunkt war. Das ist vorbei, auch weil die immer größeren Autos ein Klimakiller sind. Deshalb ist nicht nur eine nachhaltige Infrastruktur notwendig, um zur Rückeroberung der Straße zu kommen, sondern auch um neue Formen der Mobilität, die nicht dem Credo »schneller, schwerer, weiter« folgen. Das steht natürlich in einem Konflikt mit den opulent ausgestatteten Premiumautos, die das lukrative Geschäft der Automobilhersteller ausmachen.

Die Zukunft der Mobilität steht in einem engen Zusammenhang mit der Frage nach der Zukunft der Stadt. Nach der Charta von Athen, die bis heute aktuell ist, war die funktionale Gliederung mit einem Netz an verbindenden Straßen das Grundgerüst der Stadtentwicklung. Es sollte die aufgelockerte und gegliederte Stadt sein, was bei den Ideengebern durchaus einen emanzipatorischen Kerngedanken hatte. Aber die verkehrliche Intensität wurde unterschätzt, Städte wurden gesichtslos und austauschbar. Die 2. Moderne zeigt, dass die Städte weder sozial noch ökologisch den Anforderungen gerecht werden. Es fehlt ein Gesamtkonzept.

Der Beitrag berichtet über eine Studie in der Kölner Innenstadt, die sich mit den Folgen der Corona-Pandemie auf das innerstädtische Leben in Köln beschäftigt. Sie lassen sich fünf Themen zuordnen: Atmosphäre, Gewerbe, Sicherheitsempfinden und Kontrolle, Obdachlosigkeit und Nachbarschaft. Die Erfahrungen der Pandemie zeigen, wie wichtig sozial-integrative und funktionsgemischte Städte für die Stabilität und den Zusammenhalt der Städte sind.