So wie sich die Welt im letzten – vom JAHRBUCH ÖKOLOGIE begleiteten – Vierteljahrhundert dramatisch und beschleunigt gewandelt hat, werden sich auch die Ökosysteme und Gesellschaften in den zukünftigen 25 Jahren deutlich verändern. Gleich, welche Vokabel man zur Bezeichnung unseres globalisierten Wirtschaftsmodells verwendet, ob westliche Industriegesellschaft oder Kapitalismus, eines ist absehbar: Es ist an seine Grenzen gelangt. Aber wie werden Produktion, Philosophie und Politik in 2043 aussehen?
Gegen das lückenlose Wachstumsbündnis – die vermutlich größte aller großen Koalitionen – kann derzeit keine Nachhaltigkeitspolitik durchgesetzt werden. Mehrheitsfähig ist deshalb nur eine „Green Growth“-Strategie, die den Kollaps jedoch nicht aufzuhalten vermag, zumal wirtschaftliches Wachstum nicht von Naturzerstörung entkoppelt werden kann. Aus diesem Dilemma führt nur die autonome Verbreitung postwachstumstauglicher Lebensführungen und Versorgungsmuster.