Die neue geologische Erdepoche des Anthropozäns rückt die Umweltkompatibilität von Wirtschaft und Gesellschaft in den Fokus. Umweltpolitik muss zur Gesellschaftspolitik werden. Nachhaltigkeit wird möglich, wenn wir heute zu einer sozial-ökologischen Transformation kommen. Ob das gelingt, hängt entscheidend davon ab, dass die Umweltbewegung eine Vordenker- und Vorreiterrolle einnimmt – in der Gesellschaft und in der Politik.
Die Diskussion über eine Große Transformation wird oft sehr strukturell und technisch geführt und ähnelt darin der Diskussion über Nachhaltigkeit. Transformabilität (transform ability) von Gesellschaften hängt aber nicht primär von effizient gestalteten Technologien und Institutionen ab, sondern von den richtungsweisenden Begründungen, mit denen Menschen diese Technologien und Institutionen kreieren. Um die allgegenwärtigen Transformationen Richtung Nachhaltigkeit zu wenden, brauchen wir daher eine neue Aufklärung, die richtungsweisende Begründungen an den wissenschaftlichen Kenntnisstand des 21. Jahrhundert anpasst.
In seinem ersten, weltweit beachteten Bericht Die Grenzen des Wachstums zur Lage der Menschheit warnte der Club of Rome bereits 1972 vor dem Kollaps des Weltsystems. Seitdem hat sich viel verändert. Heute verfügen wir über genügend neues Wissen für die erforderlichen Veränderungen zum Erhalt unserer Welt. Sehr wohl sind laufende Trends aufzuhalten und sind wir in der Lage, bestimmte Philosophien und Überzeugungen ad acta zu legen. Somit können wir uns auf eine aufregende Reise in die Zukunft machen. In seinem neu erschienenen Bericht formuliert der Club of Rome die Agenda für alle gesellschaftlich relevanten und möglichen Schritte der nächsten Jahre und fordert eine „neue Aufklärung für die Volle Welt“.